Der Strauß

Der Afrikanische Strauß (Struthio camelus) ist der größte lebende Vogel der Erde.


Ursprünglich stammt der Strauß aus Zentralasien. Fossile Funde belegen, dass er nach Westeuropa und schließlich nach Afrika weiter wanderte. Heute leben die meisten Strauße in Afrika, insbesondere in den Savannengebieten Ost- und Südafrikas. Strauße können auch in unseren Breitengraden problemlos leben, Temperaturschwankungen zwischen + 40°C

und – 15°C sind für den Strauß kein Problem!

Da er aufgrund seiner Federn, seines Fleisches und des Leders sehr begehrt ist, wurde er in vielen Regionen ausgerottet. Seit mehreren Jahren nun geben wir ihm in Waldburg eine weitere Heimat. Die männlichen Strauße – sie werden Hähne genannt - sind äußerst imposante Geschöpfe: Sie werden bis zu 2,8 m groß und können ein
Körpergewicht bis zu 150 kg erreichen. Hähne besitzen ein schwarzes Gefieder,
wobei die Schwungfedern der Flügel und der Schwanz weiß sind.

Die weiblichen Hennen sind etwas kleiner, sie werden rund 2,2 m groß und bringen es auf ein Gewicht von bis zu 120 kg. Das Gefieder der Weibchen ist eher unscheinbar bräunlich. Flügel und Schwanz sind nur wenig heller und erreichen einen grauen Farbton.

Frischgeschlüpfte Küken sind braun mit einigen dunklen Flecken. Besonders auffällig bei den Kleinen ist das igelartige Rückengefieder. Strauße haben einen überaus langen, recht wenig behaarten Hals, den sie entgegen dem weit verbreiteten Gerücht, nicht in den Sand stecken! Der Strauß rettet sich bei Bedrohung durch rasches Davonlaufen,
ansonsten legen sich brütende Strauße auf den Boden und halten den Hals und
Kopf gerade ausgestreckt. Aus der Ferne ist der flach am Boden liegende Hals
dann nicht mehr sichtbar.


Die Flügel dienen dem Laufvogel nur bei der Balz, zum Halten des Gleichgewichts beim schnellen Laufen oder zum Schatten spenden. Zum Fliegen ist dieser Laufvogel eindeutig zu schwer!

Die Augen der Strauße sind besonders auffällig: Mit einem Durchmesser von fünf Zentimetern besitzen sie die größten Augen aller Landwirbeltiere! Darüber hinaus haben Strauße extrem gute Augen. Sie können bis zu 3,5 km weit sehen und entdecken daher Feinde sehr schnell - nicht umsonst schließen sich Zebras und Giraffen in freier Wildbahn häufig den Straußen an.

Leider wiegt das Gehirn eines Afrikanischen Strauß nur um die 40 g – damit können nicht allzu viele Informationen verarbeitet werden!


Der Afrikanische Strauß ist ein überaus guter Läufer, eine Geschwindigkeit von 50 km/h kann er bis zu einer halben Stunde halten, er erreicht teilweise eine Höchstgeschwindigkeit von 70 km/h! Möglich ist dies durch seine auf langes und schnelles Laufen angepassten Füße, denn der Strauß besitzt nur zwei Zehen. Beide Zehen tragen Krallen, die auch als Waffen eingesetzt werden.


Strauße sind vorwiegend Pflanzenfresser. Gräser, Samen, Kräuter, Blumen und kleinere Insekten schmecken ihnen am besten. Ein 14 m langer Darm gewährleistet dabei eine optimale Verdauung. Strauße schlucken aber auch gerne Steine und Sand. Da alles unzerkaut geschluckt wird, wirken diese Steine dann wie Mahlsteine und fördern die Verkleinerung der Nahrung.

Strauße leben nur äußerst selten monogam. Meist hat ein Hahn eine Haupthenne und mehrere Nebenhennen.

Vor der Paarung grabt der Hahn eine Mulde in den Boden – sein Nest! Nach der
Paarung geht dann das Eierlegen los – die Haupthenne legt ihre Eier immer in
die Mitte der Mulde, die Eier der Nebenhennen werden am Rand platziert.
Tagsüber brütet die Haupthenne, nachts übernimmt der Hahn dann diese Aufgabe,
denn dank seines schwarzen Gefieders kann er die Hitze des Tages leichter speichern und ist in der Nacht besser getarnt. Die Straußeneier sind die größten Eier in der Vogelwelt. In die Schale eines Straußeneis passen ca. 25 bis 30 Hühnereier. Ein Straußenei kann bis zu 15 cm groß werden und wiegt teilweise bis zu 2 kg.

Die Schale des Straußeneies ist so dick, dass sogar ein Mensch darauf stehen kann, ohne dass sie zerbricht.
Mit einem Bohrer bedarf es ebenfalls etwas Geschick ein Straußenei zu öffnen –
die kleinen Straußenküken schaffen es aber mit viel Anstrengung sich aus dem Ei zu befreien und das Licht der Welt zu erblicken!